Amerika will keine afghanischen Flüchtlinge – Wird Ramstein für uns zum neuen 2015?

GI’s bringen einen afghanischen Jungen in Sicherheit (Offizielles Foto: US-Verteidigungsministerium)

Nonstop fliegen US-amerikanische Jumbos Flüchtlinge aus Afghanistan aus. Drehkreuz ist die Luftwaffenbasis Ramstein (Rheinland-Pfalz). Nach Amerika selbst kommen wohl die wenigsten von ihnen, die meisten werden in Europa verteilt. Das berichtet der US-amerikanische, amtliche Regierungssender Voice of America (vergleichbar der Deutschen Welle) unter Berufung auf Experten.

Deutschland läuft in der Flüchtlingsaufnahme Amerika den Rang ab

Laut dem Sender hätte sich seit der Amtszeit Trump auch unter Biden an der reservierten Haltung der Amerikaner zu Flüchtlingen nichts geändert. VOA spricht von einer „einwanderungsfeindlichen Stimmung vieler Amerikaner“ (anti-immigration sentiment among many Americans). Seit 2021 haben die Vereinigten Staaten unter Führung Bidens ganze 6.250 Flüchtlinge aufgenommen (unter Obama 2016 waren es 85.000 Personen). Im Vergleich dazu: Ende Mai 2021 waren bei uns über 17.000 Asylanträge anhängig (laut BAMF).

Wird Ramstein für uns zum neuen 2015?

Während Frau Merkel alle „Ortskräfte“ und noch mehr aufnehmen möchte, bleiben in Washington die Türen zu: Zwar haben mehr als 300.000 afghanische Zivilisten in den letzten 20 Jahren die US-Mission unterstützt, aber nur 2.000 von ihnen haben Anspruch auf Flüchtlingsschutz in den USA. Kaum ein europäisches Land wird freiwillig wegen Corona Migranten aus Afghanistan aufnehmen wollen. Wir werden wohl auf ihnen in Ramstein (Rheinland-Pfalz) sitzen bleiben. Dürften wir eigentlich nicht, denn Herr Kanzlerkandidat Scholz versicherte den Weitertransport der Flüchtlinge. Was sind seine Versprechen wert? Wir werden sehen.