Mein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen!

(Foto: Sächsische Staatskanzlei)
(Foto: Sächsische Staatskanzlei)

Öffentlicher Trauerakt für Biedenkopf ist nicht Eigensache der CDU

Eine Instanz der deutschen Einheit ist für immer von uns gegangen: Kurt Biedenkopf. Innerhalb der Union war "König Kurt" keinesfalls unumstritten. Auch kannte er kein Pardon gegenüber seinen Amtsnachfolgern in Dresden, die technokratische Parteifunktionäre ohne Vision sind, ihren Wählern immer mehr Fragen als Antworten schuldig bleiben. Ich erinnere an sein großes Interview in der "Zeit" (2017), als Biedenkopf sagte: "Ich sorge mich um mein Lebenswerk, jedenfalls um einen Teil davon: um den, als wir in Sachsen regiert haben."

Biedenkopf-CDU nicht mit der Kretschmer-CDU vergleichbar

Biedenkopfs CDU war nicht die des Michael Kretschmer, mit einem de Maiziere im Hintergrund, die Koalitionsachsen mit SPD und Grünen bauen mussten, damit der Wagen rollt. Biedenkopf war von Anfang bis Ende Alleinregierung. Und Kurt Biedenkopf war vom Großteil der Sachsen als Ministerpräsident akzeptiert, denn er verstand sich überparteilich im Staatsamt.

Terminierung des öffentlichen Trauerakts darf sich nicht von Wahltaktik leiten lassen

In der BILD-Zeitung lesen wir, dass Ende August oder gar erst im September ein Trauerakt (ähnlich einem Staatsakt) in der Dresdner Frauenkirche stattfinden soll. "Neben der Kanzlerin, dem Bundespräsidenten und Ministerpräsidenten werden zahlreiche Wegbegleiter und hochrangige Gäste erwartet."

Es ist nicht zu hoffen, dass der Zeitpunkt der öffentlichen Trauerfeierlichkeiten von Staatskanzlei und Sachsen-CDU aus wahltaktischem Kalkül hinausgeschoben wird. Für ein solches Taktieren, das irgendwann bekannt werden würde, hätten wir Sachsen mehrheitlich kein Verständnis. Kurt Biedenkopf bestimmt ebenso wenig.